Raubkunst im Kunsthandel: Wer verkaufen will, braucht Lösungen

Faire und gerechte Lösungen erhöhen den Verkaufswert: Emil Orliks „Früchtestillleben mit geblümtem Stoff und Vase“ gehörte einer jüdischen Bankiersfamilie, bevor diese es unter dem Druck der NS-Verfolgung verkaufte. Nach einvernehmlicher Einigung mit den Erben konnte es 2023 von Ketterer für 63.000 Euro versteigert werden, weit oberhalb der Taxe von 12.000 Euro.

Was geschieht, wenn potentielles NS-Raubgut in einem Auktionshaus auftaucht? Agnes Thum arbeitet als Provenienzforscherin bei Ketterer Kunst und gibt Antworten aus der Praxis.

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Die Urzeit der Menschheit

Seit Anbeginn seiner Tage war der Mensch keineswegs der stolze Beherrscher der Natur, als den er sich heute mit Recht betrachtet. Er war vielmehr ein schwer gehetztes Wesen, das sich sein armselig bisschen Leben tagtäglich neu erobern musste. Keine Naturkraft gehorchte ihm, und keine wirksame Wehr gegen kraftvolle Mitbewerber aus der Tierwelt verlieh ihm Stärke und Selbstsicherheit. Doch dann wendete sich das Blatt.
Die Kunstfertigkeit, Feuer zu beherrschen, war der wichtigste Schritt zu seiner Menschwerdung. Dies unterschied den Menschen vom Tier. Feuer bot Wärme, Licht und Schutz vor Raubtieren und Insekten. Feuer ermöglichte erst die Härtung von Holz und Stein und später von Ton und Lehm zu Keramik und zur Schmelze von Erzen.
Wie sich der Mensch schrittweise aus seinem schlichten Urzustand emporgerungen hat, das erzählt dieses Buch. Es wurde bisher in mehr als hunderttausend Exemplaren verkauft und ist nun in dieser aktualisierten und mit neuen Bildern versehenen Neuauflage erschienen.

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Quelle: FAZ.NET