Gefühlshistorikerin im Interview: „AfD und BSW betonen die ewige Opferrolle“

Dieses Foto stammt aus dem August 2022. Es zeigt Freiwillige, die auf der polnischen  Halbinsel Hel die Eroberung der Normandie durch alliierte Truppen im Sommer 1944 nachstellen. Die Fotografin Natalia Kepesz hat es in Schwarz-Weiß auf Film fotografiert und nachträglich eingefärbt, als wäre es eine historische Aufnahme. Im Hintergrund ist modernes Graffiti zu sehen.

Faschismus, Weltkrieg und deutsche Teilung galten lange als abgehakt. Aber in unseren Gefühlen leben sie weiter. Eine Historikerin erklärt, warum das so ist – und wie das Gefühl der Demütigung zur politischen Waffe werden kann.

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Das Konzept des Guten

Das Konzept des Guten wird im sinnlichen Empfinden (sehen, hören, tasten) des Menschen begründet. Der Intellekt ist aber trotzdem ein unentbehrlicher Faktor für die Moral: Er informiert über die Beschaffenheit der Sachverhalte, kann uns die Bedeutung von Ursache und Wirkung aufzeigen, und letztlich auch zu bestimmten Handlungen dirigieren. Beobachtungen menschlichen Verhaltens und Schlussfolgerungen daraus decken den Ursprung unserer Wertvorstellungen auf. Medizinische Forschungsergebnisse über die menschliche Natur und deren Funktionsweise ergänzen das Beobachtete. Annahmen beziehen sich nur auf das, was man mit anderen gemeinsam betrachten und dadurch abgleichen kann.
Moralische Urteile lassen sich somit nur treffen, wenn sowohl die Gefühlswelt als auch der Verstand an diesem Urteil beteiligt sind. Welche Urteile und Wertmaßstäbe das sind, was so richtig gut ist, und was nicht, darüber informiert dieses Buch. Es ist ein Gewinn für alle, die richtig gut handeln wollen.

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Quelle: FAZ.NET