Einig Vaterland? (13): Erinnerungskultur ohne Kompass

Frauen bei der Feldarbeit bei Weimar im Juni 1974. Im Hintergrund der Ettersberg mit dem Glockenturm des früheren Nationaldenkmals der DDR zur Erinnerung an das Konzentrationslager Buchenwald.

Der Grat zwischen aufrichtigem Gedenken und ideologischer Indienstnahme der Erinnerung an Holocaust und Stalinismus war in Deutschland schon immer schmal. Nun machen Postkolonialismus und Antirassismus die Lage noch unübersichtlicher. Ein Gastbeitrag.

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Massenpsychologie am Beispiel Jan Bockelsons

Der Begriff Massenhysterie oder auch Massenwahn bezeichnet eine starke emotionale Erregung in großen Menschenmengen. Auch massenhaft auftretende Ängste etwa die Kommunistenangst im McCarthyismus werden als Massenhysterie bezeichnet.
In »Jan Bockelsons Geschichte eines Massenwahns« geht es zunächst um eine Massenhysterie in der Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit, die in Münster (Westfalen) stattfand, aber bis in die heutige Zeit hineinwirkt durch ihren Einfluß auf den Lauf der Geschichte. Die Tragik, die jenem Massenphänomen auf dem Fuße folgte, hat der Autor Friedrich Reck-Malleczewen mit erschreckender Detailgetreue und vielen Originalzitaten beschrieben. Seine Bezüge zu Massenwahnereignissen späterer Jahrhunderte zeigen, daß es sich keineswegs um einen Einzelfall der Geschichte handelte.
Zum näheren Verständnis, was es mit dem Phänomen des Massenwahns auf sich hat, enthält diese Ausgabe eine Einführung von Sigmund Freud und einen Anhang mit weiteren Beispielen über Massenhysterieereignisse der neuesten Zeit.

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Quelle: FAZ.NET